Das Haus II
Den Balken aufgetragen, hinaufgetragen, hinuntergetragen,
Hinaufgetragen die Kinder und das Essen für die Kranken,
Hinuntergetragen die Kinder und die Särge,
Geboren und gestorben wird oben
Hinunter ins Leben
Die Arbeit und in den Tod hinaus in die Fremde -Tür zu –
Nichts Fremdes hinein
Geduldet, nicht geliebt, das
Fremde vom Hoferben heimgebracht – nicht geliebt –
Das Fremde gebiert, pflanzt sich fort – das Fremde bleibt fremd –
Gehört nicht dazu – ausgespuckt an einen fremden Ort
Kann keine Wurzeln schlagen … das Fremde hat geboren, auch da
Bleibt das Fremde
Im Fremden fremd, auch das Geborene wird ein Fremdes unter
Fremden – obwohl – nein, es ist
Nicht möglich, es war allem Fremden zu fremd
Das Geborene bleibt fremd im inneren Gewand
Dem Haus ist es egal – es wurden ihm Balken aufgetragen,
Untergezogen, übergestülpt, aneinander genagelt und festgefügt
Es ist ineinander gefügt worden und es hat sich ineinander geschlossen
Die Fügungen verfremdet in der Fremde
Verdichtete Fugen
Gefügte Fremdheiten aufgetragen
Die Fuge frisst alles, was in sie hineinfällt
Die Fremde fügt sich nicht in die fremden Fügungen
Angst spuckt die Fremde in die Fugen
Die Fugen schließen ihre Fügung
Das Fremde ist sich fremd
Ist es dem Haus egal, wieviel Angst in seinen Fugen spukt?
Dem Haus ist es egal, wenn das ihm Aufgetragene nicht mehr hält,
Wenn die Fugen platzen
Und die Balken im Gras liegen,
Dann kommen die Schwämme, auch das ist dem Haus egal, aber dann
Heißt es nicht mehr Haus
Das Fremde ist fremd, weil es in ihm so fremd ist
Dem Haus ist es egal, was in seine Fugen gespuckt ist.