Archiv für den Monat: Juni 2016

„…and take him away“

Immer wieder macht es mich fassungslos, wie außerordentlich sterblich wir sind!

Wieder ist ein Großer gegangen. In diesem Fall werden alle sagen, daß er gesoffen hat wie ein Loch und geraucht wie ein Schlot…

ja, ja, gelebt hat er und gezeichnet hat er wie ein Gott und unbequem war er und hat den Leuten auf das Maul geschaut und selber hatte er etwas sehr Rares: eine eigene Haltung!

Ach, es ist so schad um ihn und ich kann nicht mehr tun, als ihm mein Lieblingslied seiner Lieblingsband nachzuschicken.

Ich grüße hinauf zu den Sternen, möge es ihm dort, wo er ist, wohlergehen!

In Memoriam:

Manfred Deix

22.Febr. 1949 – 25. Juni 2016

Hört – Hört! – „Der Bote“

Heute sitzen wir zum letzten Mal in dieser schon vertrauten Runde ums Feuer. Das Projekt ist hiermit zu Ende.

Ich hatte einen Schlußsatz vorgegeben, auf den hin eine Geschichte erzählt werden sollte, dies wurde gemeistert. Jetzt liegt die Geschichte vor und sie heißt:  „Der Bote“.

Die ProjektteilnehmerInnen konnten nicht nur wie sonst gewohnt, sich auf das Schreiben des eigenen Textes konzentrieren, sondern mußten nach allen Richtungen schauen, sich den anderen Texten extrem nähern und sich berühren lassen, dabei durften sie den eigenen Faden nie verlieren und immer den Schlußsatz im Auge behalten. Eine hochkomplexe Angelegenheit, die Mut und Teamgeist und den Glauben an die Kraft der Poesie erfordert. Es erscheint mir wie ein Wunder, daß  sich in einer Gruppe von Menschen, die sich nicht kannten, diese Geschichte aus sich selbst heraus erfinden durfte.

Eine schöne Arbeit war das, hochkonzentriert, freundlich und leise, nie gab es eine Unterbrechung, immer wurde im Hintergrund gedichtet, der Ball, den ich geworfen habe, wurde aufgefangen!

Bevor der Feuerplatz geräumt wird und alle wieder ihre Wege gehen:

Dieses Video ist ein Geschenk zum Abschluß eines erfolgreichen Projekts, laßt es uns in die Welt hinausschicken!

Mit der technischen Zubereitung bin ich noch immer nicht zurechtgekommen, deshalb herzlichen Dank an dieser Stelle an meinen hilfsbereiten Administrator, der sich viel Arbeit damit machte!

Möge diese  Geschichte alle, die sie hören, bezaubern und  Mut und Lust machen, selbst ein wenig Traumgarn weiter zu spinnen!

Ich grüße das hochverehrte Publikum, das bis hierher treu mitgegangen ist, mit einem herzlichen Dankeschön und selbstverständlich die wunderbaren GeschichtenerzählerInnen, es war mir eine ganz große Freude, mit Euch am Feuer zu sitzen! Eure Graugans, leise schnatternd…

 

„Hört – Hört!“ … Geschichte am Feuer, Teil 8

Der Erzählfaden wanderte von Hand zu Hand in dieser Runde,  wurde  weitergesponnen und zum letzten Kapitel verdichtet.

Das, was vom goldenen Faden übrigblieb, trägt der Sommerwind mit sich fort und wer mag,  kann in die Luft greifen und ihn sich holen…

Bis wir zur baldigen Schlußrunde kommen,

hört bitte nochmal genau hin, wie die Poetin die Geschichte sich vollenden ließ.

 

8. Kapitel : Gewitter

erzählt von:  Elke Engelhardt

 

„Hört – Hört!“ … Geschichte am Feuer, Teil 7

Liebe Leute,

anscheinend ist es so, da wo wir Menschen sind, gibt es oft großes Durcheinander. Wir reden viel und laut und leidenschaftlich  aneinander vorbei, und wenn wir auch noch so souverän tun, wollen wir doch alle bemerkt, beachtet und letztendlich geliebt werden.

Manchmal setzen wir viel ein, um zu ein wenig Applaus zu kommen.

Mit unterschiedlich ausgeprägten Einsamkeiten im Gepäck jagen wir den Träumen von Freundschaft und Liebe hinterher, die aber dann oft verschreckt vor uns wegrennen. Auf all unseren Wegen passiert es, daß wir uns gegenseitig anrempeln, gut gemeinte Geschenke zu Fesseln werden und liebevoll begonnene Verbindungen in destruktive, traurige Desaster abstürzen.

Wir könnten aus all dem lernen, daß sich Liebe in welcher Form auch immer, nicht erzwingen läßt. Sie kann nur dort sein, wo sie sich aus sich selbst heraus verschenkt, verströmt, ohne Netz und doppelten Boden und ohne die geringste Garantie auf Gegenliebe.

Das ist seit ewigen Zeiten ein großes Menschheitsthema. Auch hier, in der digitalen Welt können wir uns blenden lassen von unzähligen Verspiegelungen und uns ins Netz der Millionen Möglichkeiten verstricken oder aber, wir können uns Oasen bereiten, immer und überall, in denen Menschen für eine gewisse Zeit konstruktiv zusammen arbeiten, sich dann wieder trennen und neuen Horizonten entgegengehen…mit dem guten Gefühl, gemeinsam etwas erschaffen zu haben.

So ist es mit der „Geschichte am Feuer“. Seit Wochen brennt es leise vor sich hin und ein Erzählfaden wird weitergesponnen. Wie mir scheint, sind alle noch dabei und verfolgen aufmerksam, wie sich dieses Projekt nun dem Ende nähert. Die Vorletzte hat soeben  aus golddurchwirktem Garn das nächste Kapitel zu feinster Poesie verwebt  und während wir es anhören, dichtet bereits die letzte Erzählerin der Runde auf den Schluß zu.

Mir ist ein wenig wehmütig zumute, wie das halt so ist, wenn was Schönes langsam zu Ende geht. Ich erhebe das Glas, laßt uns trinken auf dieses wunderbare Zusammensein in einer Runde freundlicher Menschen, die sich gegenseitig in ihrer Arbeit respektieren. Eine gute Sache ist das. Und während wir trinken, Ihr Lieben, laßt uns hören, wie die Geschichte weitergeht!

Ein Prosit auf Euch und das Leben!

 

7. Kapitel: Womöglich wenn wahrscheinlich

erzählt von: Katja Schraml

„Schlachtfeld Mensch“…?

Für einen Augenblick möchte ich hier zwischen Himmel und Erde die gerade entstehende wundervolle Geschichte am Feuer unterbrechen, um eine Geschichte zu erwähnen, die gerade erst in Echtzeit geschah und zu einem sehr traurigen Ende kam.

Ich bedauere sehr, daß @lz, „Der versteckte Poet“ in so eine bedrängte Lage geraten ist , hier in diesem „Bloghausen“, wie wir das immer so nett nennen, daß er keinen anderen Weg mehr für sich sah, als seine komplette Internetexistenz zu löschen.

Daß Menschen sich gegenseitig in große Not bringen, wissen wir natürlich, das kommt ja täglich aus den Kriegsgebieten zu uns. Hier passiert es auch, hier im Netz, unter uns freundlichen BloggerInnen, vor unseren Augen, sozusagen, und es geht schneller, als wir denken.

Ich kenne nicht alle Einzelheiten und nicht die Argumente beider verfeindeter Lager, um mir ein Urteil erlauben zu können und ich will mich auch nicht einmischen, trotzdem

finde ich es empörend, daß es dazu kommen muß,

daß ein Mensch keinen anderen Ausweg mehr hat, als alles, was er sich im virtuellen Raum geschaffen hat, auszulöschen, um Ruhe zu haben.

 

Ich bin sehr traurig über solche Geschichten und ich bin traurig über die Tatsache, daß einer der schönsten Blogs, eine feingeistige, freidenkende, freudeschenkende Oase der Kunst nicht mehr existiert. Ich vermisse den wunderbaren „Versteckten Poeten“ und möchte ihn bitten, wieder zu kommen, dennoch, trotzalledem…

Ich danke Dir tausend Mal, lieber versteckter Poet, für alles Wunderbare, was ich durch Dich an erweiterter Sicht über die Kunst erfahren durfte.

Ich grüß Dich herzlich

Deine Graugans, nicht mehr so aufgeregt schnatternd…denn was,  zumindest hier im Virtuellen, gelöscht wurde, kann jederzeit woanders in Ruhe wieder aufgebaut werden!