Archiv für den Monat: April 2022

Aus der Zeit gefallen.

Für Dich Paula T., wo immer Du bist.

In den unergründlichen Tiefen der Bücherregale im alten Haus finde ich zwischen Stifters Witiko, Patti Smith, Ragnar Helgi Ólafsson und Robert Walser endlich den gewünschten Gerhard Roth und dann fällt noch ein dünnes Buch heraus, eher ein Heft. Ich kann mich nicht erinnern, es jemals gesehen zu haben, eine gewisse „Paula Tacke“  hat es wohl am 14.7. 1929 gekauft und gleich ihren Namen mit Tintenfeder hineingeschrieben.

Gedichte von Fritz Woike mit Bildern von Karl Kühnle
Barmen 1929
Emil Müller´s Verlag

An des Menschen Auge hängt
Seines Lebens Glücke,
Wie er Lust und Leid umfängt
Mit dem inneren Blicke.

Reichtum, Ehre, Gut und Geld
Wohl zu vielem taugen;
Reicher sind, die durch die Welt
Gehn mit hellen Augen.

Tobt des Lebens Wirbelwind
Auch um deine Klause …
Wo die hellen Augen sind,
Ist das Glück zu Hause.

 

Mich trieben Sehnsuchtsbrände
Von Land zu Land,
Das Suchen nahm ein Ende,
Die Seele fand.

Da deines Lichts Gefunkel
Mein Herz berührt,
Ward ich aus Qual und Dunkel
Zum Licht geführt.

Nun liegt auf allen Wegen
Dies stille Licht.
Ich geh ihm froh entgegen,
Mehr will ich nicht.