# 37 Manifest

So vieles schon gewesen, Gedanke und Körper, Blut und Gedärm, Flügel und Schuppe, Schnabel und Maul.

Ein Lied im Abendwind, eine Woge im Ozean, ein lautes und ein leises Wort. Eine Hand auf einem Kinderkopf und auf einem Totenschäel. Ein Pfad im Gebirge und ein Weg durch das Moor.

Ein Flüstern und Schreien, ein Männliches und Weibliches, eine schillernde Seifenblase und ein Speer aus Eisen. Ein Adler und ein Molch, ein Hin und Wegfliegen und ein Gespräch mit einem Wurm. Eine Höhle voll Erz für die Schubkarren der Zwerge.

Ganz wenig und ganz viel, ganz jung und ganz alt und weich und hart und ein kleines Birkenblatt in der Morgensonne, ein Glitzern auf dem Schnee im Mondenlicht. Die Silberspur der Schnecken.

Eine leuchtende Welt, vom Großen Geheimnis in das schwarze Nichts geträumt, hat sich in mir manifestiert und ist Stein geworden.

In meinen Achselhöhlen wachsen die Kristalle, Eis in meinen Höhlen und in meinen Adern fließt das Blut der Zeit. Ich werde immer da sein und in meinen Träumen spreche ich mit Füchsen und Wölfen und manchmal mit Menschen. Ich bin, was ich bin, was ich war und was ich sein werde. Nichts geht verloren, ich liege ruhig und trotzdem bewege ich mich ständig und ändere meine Gestalt. Nichts ist wie es scheint, auch das Gegenteil nicht.

Alles ist.

 

 

und da ist die Kraulquappe unterwegs…

3 Gedanken zu „# 37 Manifest

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