als die mutter von den toten auferstand
„oh mutter der barmherzigkeit“
weißt du noch wie du mir die hand halten musstest am abend wenn ich krank und nie war zeit genug?
gei moidl des wiad schou
pommerland ist abgebrannt
mutter liegt im komaland
wir sind deine 3 töchter
alles mädchen <4 frauen> 1 quartett
wir teilen uns auf + bitten <beten> dich zurück
„hilf uns allen aus unsrer tiefen not“
wir stehen wACHe <sprechstunde der seufzer>
wir reden mit uns selbst
wir halten fremde freunde von dir (uns) ab
„es ist halt die mutter“
du hast mich befreit vom druck der entscheidung
die schwestern tragen die last
(ich könnts anders sehen aber so ist mirs lieber ich sehs so wie dus sagst was du auch meinst)
faißeln kann dei katja
gei spring schnöi
mir hom zvü ahwat khoot koa zeit zum gai
während wir mit dir durch dich an den maschinen hängen rennt die wichtigkeit der welt draußen emsig vorbei
wir aber sind rausgefallen
unsere köpfe stecken tief in intensiver sorge
„lass uns nicht verderben“
geschichten die zu schreiben sind: über den unterschied zwischen ersehnen+erwarten
wir erINNERn uns der vergangenzeit
kann man 1 gefühl speichern + später vergleichen?
wir halten deine hand/uns an dir fest/durch
holz schLichten/steine klauben/knödel drehen
dou na schei langsam – oans nachm andan
aitz schauts schou herwarts
aitz homma des a wieda gschafft
all meine texte webst <lebst> du
wir warten (auf) dich
wir haben uns die wundeR <h|offenbar|ung> verdient
30 tage lang
wir werden
a) erwachsen
b) guter hoffnung
c) von der erde losgelöst
moagn schauts schou wieda anders as
„morgen früh wenn gott will“
als die mutter von den toten auferstand
konnte sie ihr glück nicht fassen
es brachte sie fast um
unseren verstand
sie hat uns nicht erkannt
wir aber lassen nicht mehr los
wir schieben dich <unbeirrt> durch die station
wir zwingen dich <reanimiert>
rehABILItation
schöüb aa zaich aa druck draaf des geit schou
bis du wieder – – –
aitz watt zerscht – schau na aaf di
gei na zou i kumm schou zrecht
gemma schei langsam waida
– – – weißt wer wir sind
mi hod aa koana gfraugt
ihr kinnts des schnöi so a lächln aafsetzn
leech des hi woustas heahoust
1 lebenswillen muss man haben den kriegt man nicht geschenkt den muss man aus sich selbst erzeugen
weißt du noch wie du sagtest mir den so starken willen habest irgendwie brechen müssen (weils wohl so brAuch)?
des moidl spurt einfach niad
„dein wille geschehe“
mutmaßlich hab ich ihn von dir
wie die stärke die strenge die sturheit die stimme die stummheit die steifheit die stabilität die statur
nur die angst ist mir+uns von allen teil geworden
liebe mutter halte noch ein bisschen meine hand ich bin doch chronisch krank
foast mit mir nummoi in urlaub?
was haben wir hast du für 1 glück?
als die mutter von den toten auferstand
waren wir wieder
kinder
Text: Kaschpar
Bleibende Eindrücke:
das Mädchen spurt net
Steifheit der Mutter
nur die angst ist mir+uns von allen teil geworden —
stark find ich den text, eindrücklich u präzis …
Chapeau! Mehr kann ich nicht zu deinem mir unter die Haut gehenden Text sagen.
Herzliche Grüße
Ulli
Sehr starker Text.