24 T. – Mutmaßungen über die Freiheit des Scheiterns, Tag 24: Finis

Zu guter Letzt schickt mir die hier mitlesende Freundin per WhatsApp noch ihr Fazit: „Scheitern als Möglichkeit kann ich nur begrüßen. Es ist eine Form des Wachsens, der Emanzipation, einem System zu entkommen.“

Ein Projekt ist zu Ende.  Und wie jedes Mal stehe ich als Intendantin auf meiner Bühne und bedanke mich bei der illustren Gästeschar, die in den letzten Wochen hier das Programm gestaltet hat. Wie immer ist das laut und lange applaudierende Publikum nicht zu hören, wie sollte es anders sein hier an diesem luftigen Ort zwischen Himmel und Erde, und so kann ich nur ganz alleine im Namen der Mitlesenden meinen Dank aussprechen für die großartigen Texte, die hier zum Vortrag kamen. Es ist ein unbeschreiblich bezauberndes Weihnachtsgeschenk für mich: Ich lade ein und Menschen setzen sich hin und schreiben ihre Gedanken auf, um sie mir zu schicken, jede r in ihrer/seiner ganz eigenen Art. Mehr geht nicht. Ich fühle mich sehr reich beschenkt! Habt Dank alle, für den Mut, um Worte zu ringen, sie aus inneren Urgründen hervorzulocken, sie loszulassen und mir anzuvertrauen, damit ich sie in die Welt hinausschicken kann. Starke Texte sind es geworden, ich lese sie mehrmals, denn manches ist versteckt zwischen den Worten und traut sich erst beim öfteren Lesen heraus in seiner strahlenden Erscheinung.

Wie immer nach so einem Projekt würde ich gerne mit Euch allen noch ein wenig beisammen sein und langsam alles ausklingen lassen. Und wie immer auf dieser luftigen Bühne fällt mir dazu das Cafe Weltenall ein, das sich ganz in der schwebenden Nähe auf dem Gütel des Orion befindet … dort tät ich gerne mit Euch ein frisch gezapftes Asteroidbier trinken und anstoßen auf diese wundervolle gemeinsame Arbeit und ein wenig tanzen und mitsingen zur Sphärenmusik von Ullis Hausband…

Aber heute ist Weihnachten und alle wollen nachhause, Kerzen anzünden, was Gutes essen und ein wenig zur Ruhe kommen und so sende ich aus dem sturmgepeitschten Bergland Grüße hinaus, an alle, die mitgemacht haben und ganz bestimmt nicht zuletzt auch an das hochverehrte Publikum, das hier mitgelesen hat, was wären wir denn ohne Euch!

Laßt es Euch gutgehen, was und wie und ob überhaupt Ihr feiert … ein Kerzenlicht in der Nacht ist nie verkehrt. Ich zünd eine Kerze an und stelle sie ins Fenster.

Denen, die alleine sind und nicht wissen wohin mit sich, schicke ich eine Umarmung.

Es ist Weihnachten.

 

9 Gedanken zu „24 T. – Mutmaßungen über die Freiheit des Scheiterns, Tag 24: Finis

  1. Margaretes Bloggerparade ist eine der wenigen verbliebenen Gelegenheiten, sich als Teil einer weiten Bewegung zu fühlen, die Menschen verbindet, obwohl die meisten sich im Leben niemals kennenlernen werden.

  2. Meinen Dank an dich, liebe Gretl, dass du deine Bühne freigegeben und eingeladen hast zu diesem Kammerspiel übers Scheitern und die Freiheit dazu oder daraus, wie jedes Jahr hab ich gern mitgemacht, mitgedacht und mitgefühlt bei all den Szenen, die sich im Laufe der 24 Tage hier abgespielt haben!
    Dir und dem Herrn Graugans einen feinen Heiligen Abend im restorkanumtosten Bergland, herzlichste Grüße aus der Landeshauptstadt und bis bald in unserer Mittwochsserie!

  3. Mein Dank geht an dich, werte Frau Graugans. Deine Einladung war wie immer eine Herausforderung an Geist und Sinne, die sich in Textbastelei ergehen mussten, zu einem Thema, welches in meinem sonstigen Schreiben nie zu einem Thema sich hätte aufschwingen können. Hat Spaß gemacht. Nun bleibt mir Dir und allen Beteiligten ein besinnliches Weihnachtsfest zu wünschen, und dieses heftige Jahr zumindest mit inneren Frieden abzuschließen.

    Liebe Grüße, Achim.

  4. Meine liebe Margarete, nu bin ich ganz gerührt – ach, es wäre wirklich fein, könnten wir uns in meinem Café Weltenall alle um den großen runden Tisch versammeln, ein Astroidbier für die einen, für die anderen ein Tässchen Kakao mit Sahnehäubchen und einem Tröpfchen Tralala –
    Hab herzlichen Dank, dass du auch in diesem Jahr zu den Mutmaßungen aufgerufen hast, so viele tolle Texte, zu viele Gedankenanstupser und ja, auch viele Texte zum Mehrfachlesen.
    Ich wünsche dir zauberhafte Rauhnächte und uns allen ein GUTES neues Jahr, für jede und jeden ganz persönlich (die Welt macht eh was sie will)

    Herzliche Grüße, Ulli

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