„…daß, wanns so kimmt…“

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Seit Wochen war mein alter I-Mac unpässlich, jetzt funktioniert er wieder.

Letzte Nacht ist das Meer wieder zu uns gekommen und graue Nebelzungen lecken die Talwände ab. Allmählich sickert gegen Mittag  eine etwas ausgebleichte  Sonne durch die feuchten Schwaden und gibt den Meeresboden frei.

Das Jahr ist in die Knie gegangen unter den letzten blühenden Rosenbüschen und kriecht jetzt langsam auf Allerheiligen zu.

Beim „Nebelreissen“ bilden erste zarte Melancholientropfen kleine Lachen auf  den vermodernden Blättern.

Ein paar Krähen stelzen ganz gemächlich über die Straße und erledigen ihre Besorgungen.

Rings um mich herum werden die Gärten leer gemacht, es wird  „aufgeräumt“, allerorten.

Die letzten zuckersüssen Äpfel fallen von den Bäumen, wir werden nochmal Most pressen, um den Winter hindurch volle Ballons zu haben und willkommenen Gästen die Gläser damit zu füllen.

Nein, noch keine Bestandsaufnahme, was das Jahr gebracht hat, dafür ist noch Zeit genug, jetzt steht erstmal eine Fahrt an, nach Leipzig und den Domen der Romanischen Straße entlang. In den Osten, und ich freue mich sehr und hoffe auf wunderbare Begegnungen mit heutigen Menschen und Erkundungen auf alten Spuren und geheimnisvollen Wegen.

Und während draussen das Nebelmeer sogar die Nacht verschlingt, packe ich meine Sachen für die Reise zusammen und freue mich auf das Unterwegssein mit  meinen liebsten Freundinnen. Und doch  wird mir ein wenig weh ums Herz und das Wasser steigt mir in die Augen, weil ich dieses Lied immer und immer wieder höre vom Sichverstecken müssen und der großen Angst, sich nicht mehr zu finden…wenn das Wetter (Gewitter) vorbei ist…

12 Gedanken zu „„…daß, wanns so kimmt…“

    1. Herzlichen dank meine Liebe, ja, werd mein Bestes tun und mich soviel freuen, wie nur möglich und reden und lachen und singen und tanzen und den Osten ein und ausatmen und liebe Menschen treffen…
      viele Grüsse

  1. Ein klasse Text, so stimmungsvoll und atmosphärisch dicht.
    Die Musik passt prima dazu. Und vielleicht auch der Text, von dem ich nur wenige Worte verstanden habe.
    Vielleicht auch deshalb, weil mich Ihr sechster Absatz in helle Aufregung versetzt hat.
    Ich wünsche Ihnen eine wunderbar erlebnisreiche Reise,
    Herr Ärmel

      1. Huch, Herr Zeilentiger, Sie müssen sehr leise gesprochen haben, dass ich Ihrer jetzt aufmerksam werde. „Auf dem Weg aufgabeln…?“ Sie sprechen in Rätseln. So erklären Sie sich doch bitte…
        Einen schönen Abend gewünscht in die Gegend, ausserhalb derer man das dort kommunizierte Idiom unmöglich verstehen kann,
        Ihr Herr Ärmel

  2. Lieber Herr Ärmel, das mag ich sehr, wenn Sie mir so einen schönen Kommentar schreiben, dankeschön!
    Hier bitte, eine Art „Übersetzung“ des Textes könnte ungefähr so lauten:

    „Heut, mein ich, kommt noch ein Gewitter,
    ich spür´s überall!
    Der Wind pfeift, das Vieh duckt sich,
    und die ersten Bäume fallen…

    heut, mein ich, kommt noch ein Gewitter,
    war´s doch grad erst noch so schön..
    die Wolken, so anders und so finster,
    der Wind malt eine Gischt auf den See.

    Und wo verstecken wir uns –
    und wo verkriechen wir uns –
    und wo versteck ich Dich –
    daß, wenn es so kommt
    ich

    Dich

    wieder

    find?

    Der Sturm hat eine Wut und er sucht sich
    alles, was er braucht,
    und alles, was wir dachten, gebaut zu haben,
    ist schwarz und es raucht,
    vernagelt die Türen und Fenster, schrei
    und lauf um Dein Leben,
    den Himmel, den reisst´s morgen wieder auf,
    als hätt es niemals ein Gewitter gegeben.

    Und wo verstecken wir uns,
    und wo verkriechen wir uns
    und wo versteck ich Dich, daß,
    wenn es so kommt,

    ich

    Dich

    wieder

    find?“

    …vielleicht sollten sie den Text in Ihre Sprache übersetzen, dann passt er wieder…
    und…Herr Ärmel…Ihre Aufregung beim sechsten Absatz ist meiner Meinung nach ziemlich gerechtfertigt…! Liebe Grüsse, jetzt aber nix wie ins Bett, morgen früh gehts auf die Reise!

    1. Frau Graugans, Sie sind eine Granate (oh pardong) – aber jetzt beim wiederholten Hören erschliesst sich mir die ganze dichte Atmosphäre dieses Liedes. Für Ihre Mühe danke ich Ihnen herzlichst und wünsche Ihnen eine erlebnisreiche Reise,
      Herr Ärmel

  3. Joa. Dreiviertelblut hab ich vorige Woche beim Stöbern per Zufall auch entdeckt.

    „1,2,3“ von denen hat einen witzigen Text.

    Wollte hier eigentlich Ernst Molden mit „Ostlandfahrt“ verlinken. Gibts aber leider nicht bei juhtuhb.

    1. Howdy ! Nur kurz, bin noch auf Reise: Danke für Molden, werd ihn suchen gehen, hör Dir unbedingt „Koflgschroa “ an!!!
      Naumburg ist schlichtwegs TRAUMHAFT – erbitte zweite Chance!!!! Servus

  4. Es wird fein werden, Freundinnen und mitreisende Krähenvögel inklusive, ach nein, diese Art Schwarzflügler gibt es überall, besonders nahe den großen Kathedralen und touristisch genutzten Müllkübeln. Leichter Unterschwellenmelancholie sollten Sie Gehör schenken, erst dann kommt das oberpralle Genussgelächter! (Was ich aber auch wieder für Empfehlungen ausspreche…)
    Gruß von einer gestern heimgekehrten

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