Archiv für den Tag: 5. Juni 2016

„Hört – Hört!“ … Geschichte am Feuer, Teil 7

Liebe Leute,

anscheinend ist es so, da wo wir Menschen sind, gibt es oft großes Durcheinander. Wir reden viel und laut und leidenschaftlich  aneinander vorbei, und wenn wir auch noch so souverän tun, wollen wir doch alle bemerkt, beachtet und letztendlich geliebt werden.

Manchmal setzen wir viel ein, um zu ein wenig Applaus zu kommen.

Mit unterschiedlich ausgeprägten Einsamkeiten im Gepäck jagen wir den Träumen von Freundschaft und Liebe hinterher, die aber dann oft verschreckt vor uns wegrennen. Auf all unseren Wegen passiert es, daß wir uns gegenseitig anrempeln, gut gemeinte Geschenke zu Fesseln werden und liebevoll begonnene Verbindungen in destruktive, traurige Desaster abstürzen.

Wir könnten aus all dem lernen, daß sich Liebe in welcher Form auch immer, nicht erzwingen läßt. Sie kann nur dort sein, wo sie sich aus sich selbst heraus verschenkt, verströmt, ohne Netz und doppelten Boden und ohne die geringste Garantie auf Gegenliebe.

Das ist seit ewigen Zeiten ein großes Menschheitsthema. Auch hier, in der digitalen Welt können wir uns blenden lassen von unzähligen Verspiegelungen und uns ins Netz der Millionen Möglichkeiten verstricken oder aber, wir können uns Oasen bereiten, immer und überall, in denen Menschen für eine gewisse Zeit konstruktiv zusammen arbeiten, sich dann wieder trennen und neuen Horizonten entgegengehen…mit dem guten Gefühl, gemeinsam etwas erschaffen zu haben.

So ist es mit der „Geschichte am Feuer“. Seit Wochen brennt es leise vor sich hin und ein Erzählfaden wird weitergesponnen. Wie mir scheint, sind alle noch dabei und verfolgen aufmerksam, wie sich dieses Projekt nun dem Ende nähert. Die Vorletzte hat soeben  aus golddurchwirktem Garn das nächste Kapitel zu feinster Poesie verwebt  und während wir es anhören, dichtet bereits die letzte Erzählerin der Runde auf den Schluß zu.

Mir ist ein wenig wehmütig zumute, wie das halt so ist, wenn was Schönes langsam zu Ende geht. Ich erhebe das Glas, laßt uns trinken auf dieses wunderbare Zusammensein in einer Runde freundlicher Menschen, die sich gegenseitig in ihrer Arbeit respektieren. Eine gute Sache ist das. Und während wir trinken, Ihr Lieben, laßt uns hören, wie die Geschichte weitergeht!

Ein Prosit auf Euch und das Leben!

 

7. Kapitel: Womöglich wenn wahrscheinlich

erzählt von: Katja Schraml