„Zimmer 202“ – ein Film von Eric Bergkraut (Musik Sophie Hunger!), ein leiser, poetischer Film, handelt davon, daß Peter Bichsel, der große, leise Poet aus der Schweiz in Paris ankommt, auf dem Bett sitzt und aus dem Fenster schaut. Auf die Frage, was er denn jetzt alles unternehmen möchte, sagt er nur, jetzt sei er nun mal da. Er geht im Haus herum und ein wenig um das Hotel, in dem wohnt, am Gare de l´Est, bleibt stehen, schaut, steht am Fenster, schaut, öffnet das Fenster, schaut hinaus. Er hat Zeit, er sagt, er hoffe, daß die ihm verbleibende Lebenszeit lang-weilig wird, er möchte sie auf keinen Fall kurz-weilig verbringen. Am Ende des Films steht er auf und fährt mit der Metro in den Jardin de Luxembourg und sucht das Karusell aus dem Gedicht von Rilke…
„Mit einem Dach und einem Schatten dreht
sich eine kleine Weile der Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem Land,
das lange zögert, eh es untergeht…“
Er bleibt lange vor dem Pferdchen stehen… ein Film über das Schauen.
Die Zeit läßt sich nicht nutzen, nur verschenken, an die Welt.