Horchen…

Hoch droben im Großen Oben stellte Inanna die Ohren auf und horchte auf das Große Unten.

Hoch droben im Großen Oben hielt die Göttin ihr Ohr weit offen für das Große Unten.

Hoch droben im Großen Oben stellte Inanna die Ohren auf und lauschte auf  das Große Unten.

Inanna verließ Himmel und Erde, um in die Unterwelt hinabzusteigen.

Sie verließ ihr Amt der heiligen Priesterin, um in die Unterwelt hinabzusteigen,

Als sie durch das erste Tor eintrat, wurde ihr die Krone vom Haupt genommen. Sie fragte: „Was ist das?“ Man erklärte ihr:

„Still, Inanna, die Wege der Unterwelt sind vollkommen. Sie dürfen nicht in Frage gestellt werden.“

Sie tritt durch weitere Tore, es werden ihr abgenommen:  ihre Perlen, ihr Lapislazuli, ihre Brustschmuckplatte, ihr Goldring, ihre Meßrute und Richtschnur aus Lapis.

Beim siebten Tor endlich muß sie ihr königliches Gewand ablegen.

Jedes Mal fragt die Göttin aufs Neue: „Was ist das?“ Und jedes Mal kommt die Antwort:

„Still Inanna, die Wege der Unterwelt sind vollkommen. Sie dürfen nicht in Frage gestellt werden.“

Nackt und tief gebeugt wurde Inanna zum Thron ihrer Schwester Ereschkigal gebracht.

Ereschkigal heftete die Augen des Todes auf Inanna.

Sprach Worte des Zorns gegen sie aus.

Schleuderte ihr den Schuldspruch ins Gesicht.

Sie schlug sie zu Boden und tötete sie, machte sie zum Leichnam

und hängte die Tote an einen Nagel in der Wand.

 

(nach Vera Zingsem:“Die Erde ist mein, der Himmel ist mein“)

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