Erinnern: althd. „innaro“ : inwendig
Wie weit geht Erinnerung zurück, über unser Leben hinaus? Wenn wir doch in unserer DNA das Erbgut der gesamten Menschengeschichte gespeichert haben, dann tragen wir die „Erinnerung“ an alles in den Genen mit uns herum. Manchmal gibt es diese visionären Erlebnisse, rätselhafte Deja-vu, unerklärliches Wiedererkennen von Orten, Gestalten, Begegnungen…
Manchmal fällt mir was ein, es fällt in mich hinein oder er – innere ich es? Es gibt in der Bayrischen Sprache eine Redewendung, die heißt: Etwas „inner werden“, nur sehr unzulänglich in Schriftdeutsch mit „erfahren“ übersetzt. Wenn ich was „inner werde“ oder was „er – innere“, dann hat es was mit Innen zu tun, ganz egal, woher es kommt.
Aus dem kleinen Wäldchen, in dem wir meinten, nach einem verplauderten Abend noch schnell eine Walpurgisfeier veranstalten zu können, wurden wir vertrieben von einem heftigen Sturm, der förmlich aus dem Nichts bei sternenklarer Nacht über uns herfiel, begleitet von einem Nebelschwaden, der wie eine leckende Zunge sich um uns schlängelte…es wird einfach nichts, wenn man meint, man dürfe auch halbherzig und weil doch so eine magische Nacht ist, durch die dünnen Schleier der Welten…nein, nur wer reinen Herzens ist, heißt es doch im Märchen, der findet die Schätze…man findet nur das vor, was man mitbringt, nur dann wird man was „Inner“ !
Sie scheinen mir zu folgen, in gebührlichem Abstand, wie viele weiß ich nicht, und sie kreuzen immer wieder meine Wege und machen sich bemerkbar, und immer wieder zeigen Namen an, daß sie da sind!
Walpurgis:
Walburg, die Sybille, eine Seherin.
Die Große Vala, Göttin Hel, Herrscherin des Totenreiches
In Niederösterreich und Böhmen erscheint Walpurga als Weiße Frau (Sonnengöttin), mit feurigen Schuhen (Erdwärme), goldener Krone (Sonne), Spiegeln(Seelenspiegel, Auferstehung), Spindel (Spinnen des Schicksals), Sie wird gefeiert in der letzten Nacht der dunklen Jahreshälfte.
Völva, die Seherin, wichtigstes Attribut: „Walus“, der Stab.
Die „Völuspa“ (isl.), die Weissagung der Seherin, in der „Edda“, berichtet von Frauen, die weissagend über das Land zogen, zu dritt, zu zwölft, eine allein…
Ich sehe sie vor mir gehen, mit langen, nachtblauen Mänteln, sie gehen auf weiter Ebene, die Stäbe funkeln im Mondenschein und der Mond ist rot. Waren es Feen, Göttinnen, weise Frauen, Heilerinnen, ganz sicher waren es „Sehende“…sind sie ausgedacht, gab es sie wirklich, entspringen sie Sehnsüchten, oder waren sie schon immer da, gehen mit uns durch den Kreis des Lebens aber wir sehen sie nicht mehr? Alles bleibt nur Fragment und doch gehen sie vor mir, manchmal folgen sie mir, ich bin sie „inner“ geworden, sie möchten, daß wir uns an sie er – innern, schwer, sie zu verstehen, denn sie haben weder Körper noch Stimme, wir müssen das Horchen mühsam lernen, vielleicht hat Erinnern mit Nach- innen-horchen zu tun. Irgendwas haben sie vor mit mir, was soll ich wissen? Ich bin bereit.
Herzlichen Dank an Monika Philip und ihre sehr gute Seite „Altes Wissen im Jahreskreis“, für das Verwendendürfen von „sachdienlichen“ Hinweisen zu Walpurgis und sicher auch zu den Wölfischen Tänzen an Sommersonnwend!
„innaro“ „inwendig“
bei uns all zu oft total abstrakt und unfassbar.
Ich bin soeben über wordpress auf diese schöne Seite gestoßen, habe aber keine ‚folgen-Möglichkeit‘ gefunden, deshalb entscheide ich mich mal für die ‚via-email-Funktion‘ und sende herzliche Grüße aus Thüringen
Marlis