Bei Wachsamkeit kann man manchmal auf geheimnisvollen Wegen Hinweise bekommen wie der Weg weitergehen könnte zum Umgang mit schier unlösbaren Rätseln. Heute Nacht war ich wach und sah staunend den Film „Ein Mönch in Marseille“ (kann auf ARTE noch bis 23.03. angesehen werden) – ein buddhistischer Mönch schreitet langsamen Schrittes durch das lebendige Menschengewimmel der Stadt Marseille. Er nimmt mit keinem Menschen Kontakt auf, das Miteinander besteht aus dem gemeinsamen Atmen der gleichen Luft…
Kaum erträgliches Zerdehnen der Zeit führt in absolute Auflösung der Zeit und dann zu der Frage: „Was ist, wenn nichts mehr ist?“ – eine meiner Lebensaufgaben.
Sensible Gemüter seien gewarnt, denn wenn man sich einläßt auf diesen Film, kann man eine Art von Leere erfahren, deren begleitende Angst erst mal durchschritten werden muß, erst dann könnten Begrenzungen wegfallen. Eine Reise ins Nichts inmitten einer Welt von Allem.
Ich bin in die Nacht hinaus geflüchtet, habe mich im Vollmondlicht gebadet und mir lange von stacheligen Fingern der freistehenden Fichte den wirren Kopf massieren lassen.
„Wie einen Stern, eine Luftspiegelung, eine Butterlampe,
wie Illusion, Tautropfen, Luftblasen im Wasser,
wie einen Traum, einen Blitz, eine Wolke,
so sieh alles an was zusammengesetzt ist“
Tsai Ming-Liang