Auferstehung

Eine lange Nacht des Geschichtenerzählens, als Abschluß einer kargen und mühseligen Passionszeit. Mit Zauberinnen am Feuer werfen wir uns Kugeln aus Klängen zu, flüstern uns Uraltes in die Ohren, schweben auf geheimnisvollen Pfaden und spielen ein zartes kleines Kinderspiel, erfahren einfachste Wahrheiten, die Wunden heilen…Gelächter ist Erlösung…der Schmerz ist vorbei…das Grab ist leer.

Wir dürfen auferstehen, immer und immer wieder.

Als ich durch den frühen Morgen fahre, liegt dichter Nebel auf dem Land.

Ein abgemagerter Mond hängt am Himmel und aus dem Radio trägt mich der Klang der Klarinette eines Wissenden dem neuen unschuldigen Tag entgegen.

 

Manchmal stehen wir auf

Stehen wir zur Auferstehung auf

Mitten am Tage

Mit unserem lebendigen Haar

Mit unserer atmenden Haut.

 

Nur das Gewohnte ist um uns.

Keine Fata Morgana von Palmen

Mit weidenden Löwen

und sanften Wölfen.

 

Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken

Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.

 

Und dennoch leicht

Und dennoch unverwundbar

Geordnet in geheimnisvolle Ordnung

Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.

Marieluise Kaschnitz

Frohe Ostern an alle und Dank denen, die mir durch ihre freundliche und aufmerksame Begleitung Freude schenken!

7 Gedanken zu „Auferstehung

  1. Synchronizität des Erlebens… den Klang der Klarinette des Wissenden habe ich am gestrigen Morgen auch vernommen. Und das Bild vom abgemagerten Mond bewegt mich zutiefst…

  2. Auferstehung, ja, die lese ich hier bei dir … ein fröhliches Lachen klingt von dir zu mir und ich sende dir Grüße von Herz zu Herz. So schön, dass du unter dem selben Himmel tanzt, lachst und singst
    von Herzen
    Ulli

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