In ein paar Stunden beginnt ein neues Jahr. Von allen Seiten kreuz und quer flattern Grußbotschaften herum und man wird förmlich überschüttet mit Lawinen von Glücks- und Gesundheits- und Wohlergehenswünschen.
Es gibt jetzt so viel Rück- und Vorschau und Vorhaben und nicht endenwollendes Geschimpfe auf das Bestehende, was auch immer es ist und wer auch immer schuld ist an persönlichen Miseren; und es gibt Unkenrufe in die nächste Zukunft, was uns jetzt Schlimmes passieren wird. Ich mag da nicht mitmachen. Es gibt für mich keine guten oder schlechten Jahre. Es ist immer das Gleiche: Irgendwo ist immer Krieg, irgendwo weinen Menschen und gleichzeitig wird woanders gelacht. Man wird älter, Krankheiten kommen, mit manchen wird man fertig, mit anderen muß man sich halt arrangieren. Immer ist alles möglich und man weiß doch nie, was im nächsten Augenblick passiert. Alles in allem ist das Leben halt so, nicht wahr?
Ich freue mich auf das Feuerwerk, das durchs ganze Tal und hinüber bis Salzburg die Nacht überstrahlt und ganz schnell wieder vorbeigeht, genau wie das Leben. Alle gehen nach draußen und schauen zum Himmel, auch die wankenden Gestalten, die gestrandet irgendwo an einem Tresen herumhängen.
Wer viel Geld verpulvern möchte, soll es doch als Feuerblütenzauber zum Himmel hinaufschicken, von wo es dann als bunte Sterne herabregnet. Es gibt wahrlich Schlimmeres, was mit Geld passieren kann.
Dieser Sternenzauber kostet viel Geld, macht Dreck, Krach und ist reine Illusion … ja ich weiß, ich liebe ihn trotzdem.
Habt alle eine gute Nacht heute, gönnt Euch ein wenig Magie, auch wenn’s fauler Zauber ist, egal. Tanzt heulend alleine den Walzer um Mitternacht oder schnappt Euch auf der Straße irgendwem und tanzt mit einem fremden Menschen und lacht, wenn Ihr Euch traut, lacht aus vollstem Herzen und solang, bis Euch die Tränen herunterlaufen, ich lach mit Euch. Und Ihr, die einsam Gestrandeten, Euch gehört meine Zärtlichkeit am meisten. Ich gehe auch oft verloren in den Nächten.
Seid mir alle gegrüßt, wir gehen in das Neue Jahr hinüber und leben einfach weiter, mit allem was dazugehört, Verdruß wird nicht ausbleiben, aber wir haben da ja ein ganz wunderbares Gegengewicht: DIE FREUDE! – dafür müssen wir gar nichts tun, wir müssen sie nicht erarbeiten, wenn wir unser Herz aufmachen, bekommen wir sie geschenkt … jederzeit und überall und sie wird nicht weniger, wenn wir sie weiterreichen an Hungernde.
Laßt uns zärtlich sein.
Leg’s dem Leben nicht zur Last,
dünkt sein Wert dir Plunder!
Wenn du Märchenaugen hast,
ist die Welt voll Wunder.
Victor Blüthgen
In diesem Sinne:
EIN GUTES NEUES JAHR 2025
und hier schreibt die Kraulquappe
danke für diesen Beitrag und die schönen Schlusszeilen…
LG Wolfgang
Bewegend und berührend 💙
Danke, Grüße, und gute Wünsche, Reiner 👋
So schön und wahr! Danke! Dennoch: Viel Glück im neuen Zeitabschnitt namens 2025 und auf Wiederlesen!
Frohes und besinnliches neues Jahr 2025… Gruß in Richtung Salzburg aus Hamburg.
❤️👯🐈⬛
Ja, liebe Graugans, lass uns zärtlich sein. Auch offen, weich und flexibel. Wasser schleift spitzige Felsen rund.
Herzensgrüße an dich, Ulli
Wie schön geschrieben!
Dann gehen wir es an, das neue Jahr -mit Märchenaugen, zumindest gelegentlich … 🙂
Liebe Grüße, Andrea
FREUDE – in den kleinen, unscheinbaren Dingen finden. Sie dann mit DANKBARKEIT verknüpfen, das ist eine gute Therapie für das kommende Jahr!
Gutes Gelingen!
Syntaxia
Wunderbare Worte hast du wieder einmal gefunden!
Alles Gute wünscht dir
Sonja