mutmaßungen über meine mutter
beim betrachten ihrer handflächen
beim betrachten deiner handflächen mama
sehe ich die vielen fluglinien von deinen
träumen die nie aufgestiegen sind.
ich sehe dich um liebe feilschen und deine
unbändige leidenschaft im herz deines geliebten
feuer zu schüren.
ich sehe eine verliebte junge frau.
sehe dich im schillernden glück taumeln.
und auf einer blumenwiese promenieren.
ich sehe dein üppig gedecktes herz.
deine sehnsucht nach freiheit in ketten gelegt.
sehe deinen wundgeschlagenen rücken.
beim betrachten deiner handflächen mama
sehe ich den wolf der dir nächtelang den schlaf
raubte. sehe deine tränen bei kerzenschein.
ich sehe wie du deine haut am morgen
zusammensetzt wie ein puzzle und wie du
mit zärtlichkeit den frühstückstisch deckst.
beim betrachten deiner handflächen mama spüre
ich noch die kraft mit der du meinen kopf hältst
mein kinn hebst und sagst alles wird gut…
© marina maggio 2021
Eine Mutmaßung in starken Bildern! Dankeschön.
Herzliche Grüße
Ulli
Mir fällt sofort das Wort „Gewagt!“ ein. Einfach so, oder hauptsächlich wegen vermuteter Unfreiheit, obwohl es ganz anders aussah, der wundgeschlagene Rücken, danach ein zärtlich gedeckter Tisch (nichts als Harmonie wollte sie und Rama stand da sicher auch neben der Marmelade…)