Vielleicht das – Hier, wir. Es ist ein gutes Gefühl verortet zu sein, Wurzeln zu schlagen, zu blühen gar. Wir verbindet, trennt leider auch. Wir, Uns, Von Hier, Ihr. Deutschsein also? Ach! Es ist anders bei Tage, anders bei Nacht. Am Tag bestimmen den Takt die Straße, der Nachbar im Haus, die Stadt. Deutschsein hat Gestalt, hat Farbe, hat Klang. Nicht so bei Nacht. Die Konturen verschwimmen, die Farbe vergraut, verstillt der Klang. Unterm Sternenglanz, ein wenig glänzend selbst, nachts ist man nicht mehr als nur ein Mensch. Hier Sein – das vielleicht!
Text: Milo
Blog: Formatikus
Verortung: früher hieß das Glaube an das Volk:
Ich zitiere aus Heinrich Lhotzky: Der Planet und ich
…“In mein Nieskyer Dasein fiel das große Erlebnis unseres Volkes, der Krieg von 1870. Da erlebten wir zum ersten Male das deutsche Vaterland, das uns ewig teuer sein wird, auch wenn es heute arg zertreten ist. Damals lernten wir Knaben jauchzen über den deutschen Aufstieg. Sedan, Straßburg, Metz, Paris – welche Jubeltage, die unvergessen sein werden, die den Grund gelegt haben zu dem unerschütterlichen Glauben an unser Volk und seine Zukunft. Auch darin haben unsere Lehrer uns unterstützt und geholfen. Der Glaube an den Christus verträgt sich so gut mit dem Armanismus. Was die Urväter in ihrer Weisheit ersehnt, ist im Christus erfüllt. Echtes Deutschsein ist auch echtes Christsein. Natürlich der großsprecherische Hurrapatriotismus mußte von uns abfallen. Es ist übrigens eigentümlich, daß der vielgescholtene Lärmpatriotismus gar nicht so sehr deutscher Brauch war. Am meisten verbreitet war diese Seuche in Berlin. Das ist aber nicht gerade eine besonders deutsche Stadt. Das große Wort führten dort immer Fremdstämmige. Dieselben Menschen waren dann auch stets am meisten sittlich entrüstet über den Lärm, als sie seiner nicht mehr bedurften. Sittliche Entrüstung ist immer das Zeichen einer unrichtigen Einstellung. …“
Dies und mehr noch zu dem Suchwort Deutschsein zu finden unter
http://gutenberg.spiegel.de/suche?q=Deutschsein
P.S. Der Suchbegriff wird automatisch gelb unterlegt. Wenn man nicht alles lesen will, einfach nur scrollen, bis man es sieht.
Eine sehr wohlkingende Mutmaßung, mit Rhythmus, Tag und Nacht, mit Tempo und Entschleunigung – mag ich sehr!
herzlichst, Ulli