24 T. – Erkundungen der fernen Nähe … Tag 18

Da, wo das Wirtshaus seit dem 14.Jahrhundert  als Taverne und Mautstation erwähnt wird, verlief die „Güldene Salzstraße“ von Reichenhall nach Wasserburg. Der Ort selber ist sehr alt und ist im „Breves Notitiae“ bereits vermerkt. 790 verschenkten ihn diverse Grafen an die Salzburger Kirche, seit 1810 gehört er zu Bayern. Das Dorf mitsamt dem Wirtshaus gehört gerade noch zum Rupertiwinkel, die Grenze zum Chiemgau ist ganz in der Nähe, irgendwo habe ich mal gelesen, daß sie mitten durch den Wirtshaussaal läuft. Ganz in der Nähe muß wohl auch die Römerstraße verlaufen sein … Juvavum – Augusta Vindelicorum … aber bis heute gibt es diesbezüglich keine genauen Angaben darüber. Immer wieder forschen Privatgelehrte und Hobby – Archäologen, aber nix Genaues weiß man halt nicht. Etliche ungeklärte Rätsel bleiben, Geheimnisse ranken sich um untergegangene Geschlechter, Grafen und Herren, Besitzverhältnisse und Grenzziehungen. Uralte Orte und sehr merkwürdige Geschichten. Eine davon hat mir vor noch nicht allzulanger Zeit meine alte Nachbarin erzählt.

Vordergründig hat diese sehr seltsame Begebenheit gar nichts mit der Geschichte des Ortes oder dieser alten Mautstation an der Salzstraße zu tun, aber mir ist einfach so, als würde alles immer mit allem zusammenhängen …

Der Vater meiner alten Nachbarin, den ich noch gut kannte, hat sich gut verstanden mit dem damaligen Wirt des alten Gasthauses. Einmal sind sie in der großen Gaststube noch beieinander gesessen, alle anderen waren schon gegangen. Und als der Vater meiner Nachbarin bezahlt hatte und gehen wollte, da hat ihn der Wirt noch aufgehalten. Er solle noch bleiben, denn er müsse ihm erzählen, was ihm Sonderbares widerfahren sei.

Der Wirt hatte einen guten Freund seit Kindertagen und sie waren unzertrennlich. Und weil sie einander so nahe waren,  gaben sie sich ein Gelöbnis: Der von ihnen beiden, der als erster stirbt, muß sich beim anderen melden aus dem Jenseits. Das Leben ging weiter und sie haben nicht mehr an den Schwur gedacht. Eines Tages wurde der Freund schwer krank und starb.

Monate, Jahre später klopfte es eines Nachts, die Tür ging auf und der verstorbene Freund vom Wirt trat ein. Er war dunkel und zu einem ganz kleinen Männlein geschrumpft und er schrie ihm ein paar Mal voller Zorn ins Gesicht:

„Zerreissen könnt ich dich, tu sowas nie wieder, weit ist es gewesen!“

Dann ist er verschwunden. Dem Vater meiner Nachbarin haben sich die Haare im Nacken gesträubt und der Wirt war käsebleich nach dieser Erzählung.

Manches kann man nicht erklären und mit Gelöbnissen sollte man genau so achtsam sein wie mit dem Wünschen … glaub ich.

 

 

Ein Gedanke zu „24 T. – Erkundungen der fernen Nähe … Tag 18

  1. Oh ja bedenke was du gelobst, versprichst oder wünscht…es könnte ja sein, dass es wird….
    So ein Geheimnis ?

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