24 T. – Erkundungen der fernen Nähe … Tag 13

Heute, am 13. Dezember im Jahr mit 13 Monden stehe ich vor den 13 Eichen und sehe, daß sich bei einer von ihnen auf dem Stamm Linien abzeichnen, die immer mehr zu einer sehr zarten, feinen Gestalt sich formen. Der Regen wäscht alle übrigen Stämme blank, hier läßt er die Umrisse stehen. Wir grüßen einander, leise und freundlich.

Ich sitze da und spiele mit der Flöte dem Haus und mir die alten Weihnachtslieder vor, mancher Ton liegt daneben, wir freuen uns trotzdem, das Haus und ich.

Dann lese ich bei Beate auf ihrem Blog Linienspiel diese Worte von Anais Nin: „Und es kam der Tag, da das Risiko, in der Knospe zu verharren, schmerzlicher wurde als das Risiko, zu blühen.“ Und dann gehe ich durch den Hausgang, am Winterquartier der Kakteen vorbei und da sehe ich, daß eine der Knospen, die der Kaktus seit zwei Monaten wie ein jahreszeitliches Versehen an sich trägt, aufgegangen ist und eine wunderschöne Blüte geboren hat.

Wunder sind manchmal ganz leise und dem Glück ists egal, ob das Fenster schief ist, vor dem es erstrahlt.

4 Gedanken zu „24 T. – Erkundungen der fernen Nähe … Tag 13

  1. Und es kam der Tag, da das Risiko, in der Knospe zu verharren, schmerzlicher wurde als das Risiko, zu blühen.“

    Ja, so ist es wohl.
    Dennoch: In dieser Zeit bleibe ich lieber verschlossen 🙂

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