Wenn du in silbrigblauen Vollmondnächten unterwegs bist und Glück hast, kannst du den Kreis der Schafe beobachten. Du mußt leise sein und warten können.
Irgendwann steht ein Schaf von seinem Schlafplatz auf und geht zu einem Baum oder zu einer anderen, von ihm bestimmten Stelle und bleibt stehen. Andere Schafe folgen ihm und stellen sich daneben. Wenn ein Baum da ist bilden sie um ihn einen Kreis und lehnen die Stirn an seinen Stamm. Wenn sie keinen Baum finden, bilden sie auch einen Kreis, sie stellen sich sehr eng aneinander und ihre Köpfe sind zur Mitte gerichtet. So stehen sie völlig bewegungslos eine lange Weile da wie Gestalten aus Marmor in einem Tempel.
Niemand weiß, was sie da tun, denn sie sprechen nicht darüber. Ich glaube, sie lassen ihre Träume zirkulieren … von Kopf zu Kopf gleiten ihre Gedanken und formen sich zu Geschichten.
Irgendwann, wenn alles Wichtige dieser Nacht geträumt wurde, wird die Zeremonie aufgelöst und sie gehen wieder ihrer eigenen Wege, fressen ein wenig , liegen wiederkäuend auf der Wiese oder dösen im Mondenlicht.
Sie erhalten Nachrichten vom Mittelpunkt der Erde ….💗💓💗💓
Das Bild und Deine Worte gehen mir nach. So schön! Ich nehme sie mal mit in den Tag. Herzensgrüße aus dem Norden