liebe gretl,
hab dank für den ruf.
ich war so weit weg, war so lange verstummt.
1 flügel lahm, 1 hemd ohne kNopf. die stimmbänder kalt – so fühlt man sich alt.
gedankenKreisen dauern oft lang. kein schnee weist den weg in der tRautropfenzeit. man hört nicht auf, bevor(s) nicht(s) vollbracht. „no river too deep, no mountain too high“. ich kam zu fuß : 7x ruh rûch. zur n_acht hab ichs geschafft. und nun solls mit mir enden, dies griesgrame grausame ungrade jahr, das uns (wie) viel reif_e wohl brachte ins haar (?). was müssen wir können + wissen + sein, um 1 neues zu beginnen – weiser zu scheinen? manches wird leichter, wenns gemeinsam versucht. du hast uns aus+ein: geladen/gesucht. und jede von uns bringt etwas mit. lauf lächeln luft leben laut oder lied …
du weißt, liebe gretl, ich trag immer die last. die werd ich nicht los, was ich auch mach. das sei kein geschenk, hab ich noch gemeint, da hab ich sie schon übern berg hergeschleift. wenn man die last teilt, wird sie ganz klein … so hab ichs mir kl_eingeredet. verzeiht. salva venia: ich hab mich gefreut. es hätte (auch noch überdies) schlimmer sein können, denn ich erbte das leid. das schnürte ich einst <sorg_sam+k_leidsam> fest ein, 1 bündel ballast, damits keine_r sieht – wie hab ich gelacht. doch seit dieser zeit weiß ich mir nicht rat. ich red von nichts anderem mehr als von der last. sie hängt mir vom hals herab, schnürt mich halb ab. ich schleppe sie natürlich naturgemäß überall hin, bald verschwinde ich drin. die jahre vergehen und ich sing immer 1 lied, das handelt von trrrr … trauer trauma + trieb trübsal + t_rost. une histoire de pression. (alles muss extrem unangenehm anstrengend sein → 1 hartes los.) so gings stets bergauf, bis heuer den herbst. bis zu dem tag, an dem die wärme zerbarst. da wurds mir zu schwer endlich, und ich warfs hin. hab nicht lang nachgedacht, mich nicht versehen.
seitdem bin ich verstimmt verstummt.
um was solls noch gehen?
(ich oder du, mein lieber tag? zähl ich die jahre, die ich dich begleite, heute mir auf ohne entsprechend gefühl, wo ich sie gestern gespürt in jedem glied – werd ich morgen früh <ja, das hoff ich> ihrer unbedacht mit dir wieder streiten ums frischangesicht.) erst als du riefst, fee, sah ich wieder dorthin, wo das bündel ballast herumliegt ohne sinn. was hätte ich tun sollen? ich gebs ja gern zu. ich nahms mit nur aus angst, ich hätt sonst nichts zum dazutun.
was hätte eine_r für 1 grund, die last zu tragen?
wenn nicht die angst, leere zu wagen?
was will ich euch geben, was bring ich euch mit? piedestal fidibus fremdwörterschatz? scharrfüße schleusenstau schreibsalat? ich kam nicht gleich drauf, ich spürte_s nicht – zu groß ist das loch, das die leere aufschnitt. ich öffnete das bündel ballast, auf dass es das loch füllt, bevor eine_r rein_stürzt. doch der bund war lose/das bündel leer/alles leid war längst aufgezehrt. ich aber weiß nicht, wos hin ist. in mitleid zerronnen/in luft aufgelöst? seit wanns wohl schon weg ist? wie lang ichs le_er_trug? ich kanns euch nicht sagen, ich hüte mich gut. (we all know, there’s no shortcut through hell.) wer traut sich schon in 1 grab zu schauen, das er sich selbst 1x grub? natürlich erschrak ich. ich glaubte da sei nichts. nun hätte ich nichts mehr für euch. last leid luft leere – alles vorbei.
jetzt wärs zeit für die lösung. . das „let go“ hab ich schon unterhaut. doch er schreibt sich zu leise, mein innerer laut. wie schreiBt es sich so, dass das herz es auch hört? dass es ruhiger im takt schwingt, den fluss nicht mehr stört? eine bracht uns das feuer, da werf ichs hinein, das nutzlose bündel, das alte leid-leinen. wir bleiben allein. und für den moment, wo die flammen aufgehen, beben+lodern , wo altes vergeht, auf dass neues entsteht, weiß ich, was ich euch mitgeben möcht.
ich streich uns über_nacht den zweifel heraus, aus unseren köpfen+körpern, aus unserer haut. wir sitzen nur da, und schauen ins licht. das geb ich uns mit:
mut für die stille. 1 moment rûch.
kurz&gut: für 1 augen_blick:
nichts.
Gastbeitrag: Die 8. Fee »Nichts«