Archiv für den Tag: 21. Dezember 2016

T.21 der Mutmaßungen über die L.i.e.b.e.

Heute um 11.44 Uhr fand die Wintersonnenwende statt.

Nach der längsten Nacht geht es nunmehr wieder aufwärts, das heißt, die Tage werden länger, das Licht, ein kleines zartes Flämmchen noch, wurde wiedergeboren…der Kreis hat sich geschlossen und beginnt von Neuem sich zu drehen, kein Stillstand war dazwischen, alles vollzieht sich in einem ewigen Kreisen um die eigene Mitte.

Höchste Konzentration und Spannung ist spürbar, ich spüre die Gestirne um mich kreisen und ich um sie herum, kein Anfang, kein Ende sichtbar, es verändert sich nichts und doch bleibt es nicht wie es war.

Ich bin sehr dankbar für die langen und ruhigen Gespräche über Inwendigkeiten und kosmische Zusammenhänge…über Sehnsucht und Einsamkeiten, über Liebe und andere Mutmaßungen…ach, immer immer wieder sind es Menschen, um die mein gesamtes Dasein kreist, ja auch in dem Bewusstsein, daß ständig schreckliche Dinge auf der Welt passieren, ich wüsste nicht, für was es sich mehr lohnen könnte zu leben als dafür, das Herz füreinander aufzumachen und miteinander zu sprechen, zu lachen, zu weinen, zu schweigen, sich zu trösten und sich zu lieben…

Ich werde zum Bach gehen heute noch und auf seinen Gesang lauschen und in mich hineinhorchen und den „Alperer“ jodeln…ein uralter Gesang , um einem Geist der Berge zu huldigen, der christlich dämonisiert wurde, aber meiner Meinung nach, wie Knecht Rupprecht und viele mehr, eigentlich einmal als wilder grüner Mann der mächtigen alten Göttin gefolgt ist…

Die alte Göttin, auch dämonisiert, weil sie nicht nur gibt, sondern auch nimmt, ist auch bereits auf dem Weg übers Land und mit der wilden Jagd durch die Lüfte: Frau Percht, die  Göttin des Berglandes.

 

Es gibt über diese alten Geschichten viel zu lesen und zu spekulieren…ich meine, es ist am allerwichtigsten, einfach mal irgendwo anzukommen und ein wenig zu bleiben und zu horchen, zu schauen und alles weitere SEIN zu lassen.

 

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Bild: Luise Wittmann

 

 

Wintersonnenwende

Die Sonne schaue
Um mitternächtliche Stunde.
Mit Steinen baue
Im leblosen Grunde.

So finde im Niedergang
Und in des Todes Nacht
Der Schöpfung neuen Anfang,
des Morgens junge Macht

Die Höhen laß offenbaren
Der Götter ewiges Wort;
Die Tiefen sollen bewahren
Den friedvollen Hort.

Im Dunkel lebend
Erschaffe eine Sonne.
Im Stoffe webend
Erkenne Geistes Wonne.

Rudolf Steiner