Ja, ich gestehe, ich wollt mir mit dem „Kasermandl“ einen kleinen Jux machen! Aber nichtsdestotrotz handelt das Tiroler Lied von mächtigen Almgeistern, den Kasermandln/-weibln, einer Art Kobolde aus dem Gefolge einer uralten Göttin der Alpen. Die Alten wussten, wenn man sich mit den Kasermandln gut stellte, dann hatte man fleissige Helferwesen, aber wehe, wenn man sich einen Spaß mit ihnen erlaubte, dann wurde die Milch sauer oder noch Schlimmeres passierte. Heut glaubt natürlich niemand mehr an Kobolde und was uns neckt, aber auch schützt und uns hilft…merkwürdig ist aber doch, daß wir so viele Workshops machen mit selbsternannten Schamanen, bei denen wir mühsam lernen, unsere Krafttiere und Helferwesen zu finden und wir holen uns aus fernen Ländern Ritualgesänge, um auf Weltenwanderung zu gehen…aus so starker Sehnsucht nach einer Art Seelenheimat. Womöglich brauchen wir gar nicht so weit herumfahren, wir tragen die alten Kultgesänge ja in uns, ein Jodler oder Jauchzer dringt weit über unsere vorstellbare Welt hinaus bis hin zu den Großen Mysterien und wer weiß schon, was alles auch heut noch „hinter´m Eisenpfanndl“ wohnt, nicht wahr?
Der Mond rundet sich, bald ist er voll und dann jodeln und jauchzen wir, was es das Zeug hält, gell!
Bis dahin zur Einstimmung für alle und zum 60. Geburtstag meiner Freundin Loiserle, die ich so liebe, wenn sie in ihrer alten Tiroler Sprache sagt, daß sie aus Oschttirol kommt, Krankenschweschter ist und sich auch noch mit der Kunscht herumplagt, die Gschicht von den Kasermandln: